
Wenn dein Foto genauso aus deiner Kamera kommt, wie du es dir vorgestellt hast, ist das perfekt: Du klickst dann in Lightroom nur noch auf dein Preset und du bist mit deiner Bildbearbeitung so gut wie fertig.
Oft ist es jedoch so, dass die Belichtung oder die Farben in deinem Foto nicht so ganz „richtig“ aussehen. Es ist vielleicht sehr dunkel, hell oder hat einen Farbstich. Wenn du dann auf das Bild einfach nur ein Preset anwendest, kommt oft ein sehr unschönes Ergebnis heraus und die Enttäuschung ist groß. Kennst du diesen Moment?
Lightroom Presets sind leider keine „One-Size-Fits-All“-Lösungen, auch wenn das oft versprochen wird. Das liegt gang einfach daran, dass jedes Foto in einer anderen Lichtsituation und Farbumgebung entsteht.
Das klingt für dich jetzt vielleicht doch alles aufwändiger mit den Presets, als du dachtest? Ist es aber nicht. Im Gegenteil: mithilfe von Presets sparst du eine Menge Zeit und sorgst dafür, dass deine Bilder einen einheitlichen Look bekommen. Ich zeige dir, wie du sie in Lightroom nutzt und auf deine Fotos anpasst, damit du mit deinen Bildergebnissen zufrieden bist.
Die Basisanpassungen, um die es gleich geht, kannst du in der kostenlosen Lightroom Mobile App und auch in CC und Classic auf deinem Computer machen.
Inhaltsverzeichnis
- Im RAW-Format fotografieren
- Preset anwenden
- Helligkeit und Kontrast anpassen
- Weißabgleich machen
- Einstellungen verfeinern

Schritt 1
Im RAW-Format fotografieren
Wenn du Lightroom Presets auf JPGs anwendest, führt das oft zu unerwarteten Ergebnissen im Bild. Ein JPG ist ein bereits bearbeitetes Bild, es ist schon geschärft, entrauscht und die Bilddaten sind komprimiert. Deshalb ist eine JPG-Datei auch nur wenige MB groß. Eine RAW-Datei ist ähnlich wie ein Negativ und enthält alle Rohdaten deines Bildes. Wenn du im RAW-Format fotografierst, erhältst du immer die höchste Qualität deiner Bilder und hast sehr viel Spielraum, um dein Preset später anzupassen.
App-Tipp:
Auf dem Handy nutze ich entweder die In-App Kamera von Lightroom oder die Moment App, um im RAW-Format zu fotografieren.

Schritt 2
Preset anwenden
Wenn du dein Preset noch nicht installiert hast, findest du hier eine Anleitung. Klicke oder tippe auf das importierte Preset deiner Wahl. Yeah!

Schritt 3
Helligkeit und Kontrast anpassen
Mit den Einstellungen, die du unter „Licht“ (Mobile / Lightroom) oder „Tonwerte“ (Classic) findest, regelst du die Helligkeit und den Kontrast in deinem Bild.
Das Wichtigste bei diesen Anpassungen ist, dass dein Bild danach nicht (mehr) über- und unterbelichtet ist. Ziel ist es also, dass die hellen Bereiche im Bild nicht zu hell und die dunklen Bereiche nicht zu dunkel sind.
Passe als erstes die Belichtung an, um dein Bild gleichmäßig aufzuhellen oder dunkler zu machen. Oft ist es damit auch schon getan. Wenn nicht, hast du nun mehrere Möglichkeiten:
- Zu dunkle Schatten, die dunkleren Bereiche, hellst du auf, indem du den Regler „Tiefen“ nach rechts schiebst. Und umgekehrt.
- Zu harte Schwarztöne, das sind die dunkelsten Bereiche im Bild, schwächst du ab, indem du den Regler „Schwarz“ nach rechts schiebst. Und umgekehrt.
- Zu starke Lichter, die helleren Bereiche, schwächst du ab, indem du den Regler „Lichter“ nach links ziehst. Und umgekehrt.
- Zu harte Weißtöne, die hellsten Bereiche, schwächst du ab, indem du den Regler „Weiß“ nach links schiebst. Und umgekehrt.
Schaue dir nun noch den Kontrast in deinem Bild an und frage dich, ob du ihn noch optimieren möchtest. Kontrast ist auch eine Frage des Geschmacks oder Stils.
- Verstärke ihn, indem du den Regler „Kontrast“ nach rechts ziehst. Und umgekehrt.
- Oder ziehen den „Schwarz“-Regler nach links, um mehr Kontrast in dein Bild zu bringen. Und umgekehrt.

Schritt 4
Weißabgleich machen
Bestimmt hast du schon bemerkt, dass einige deiner Fotos einen starken oder auch leichten Orange-/Gelbstich oder einen Blaustich haben. Das liegt an der Lichtsituation und an den Farben in der Umgebung, in der du fotografiert hast. Wenn du ein Preset anwendest ohne einen Farbstich zu korrigieren, kann das zu ganz komischen Ergebnissen führen. Das hat bei mir am Anfang für große Verwirrung gesorgt.
Mit einem Weißabgleich kannst du diesen Farbstich aus dem Bild herausnehmen, indem du die Regler „Temperatur“ und „Tönung“ verschiebst. Manchmal genügt bereits eine kleine Änderung in Richtung einer wärmeren oder kühleren Farbtemperatur, um die Farben natürlicher erscheinen zu lassen.
Mehr über die Weißabgleich-Methode erfährst du hier.

Schritt 5
Einstellungen verfeinern
Auch die einzelen Farben werden durch ein Preset meistens verändert. Schaue auch hier wieder, ob die Einstellungen auf dein Bild passen. Wenn du zum Beispiel mit hartem Licht fotografierst hast, sind die Farben oft sehr stark in der Sättigung. Schiebe dann den Regler „Sättigung“ nach links. Im Bereich „Farbkorrekturen“ kannst du auch die Sättigung einzelner Farben steuern.
Achte darauf, dass die Helligkeit, Sättigung und die Farbtemperatur deiner Bilder einheitlich sind, wenn du einen konsistenten Bearbeitungstil erzielen möchtest.
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