8 Lightroom Mobile Hacks für eine bessere Bildbearbeitung

Lightroom Mobile Hacks

Wenn du mit den Grundschritten der Bildbearbeitung bereits vertraut bist und noch mehr aus der Lightroom Mobile App herausholen möchtest, ist dieser Blogartikel genau das Richtige für dich.

Denn mit diesen 8 Hacks verwandelst du Lightroom Mobile in ein echtes Powertool und verbesserst deinen Bildbearbeitungsworkflow und die Qualität deiner Fotos auf deinem Smartphone enorm.

Besonders für neugierige Lightroom-Classic-User:innen, die wissen wollen, was die Mobile-Variante auch alles schafft, lohnt sich ein Blick in diese Liste.

Inhaltsverzeichnis

  1. Über- und Unterbelichtungen durch Maskieren gezielt korrigieren
  2. Bestimmte Farben mit der HSL-Pipette anpassen
  3. Retuschen am linken Rand im Querformat machen
  4. Lightroom Classic Presets nutzen
  5. Fotoserien konsistent bearbeiten
  6. Verschiedene Versionen einer Bearbeitung abspeichern
  7. Fotos mit Lightroom Classic synchronisieren
  8. Exporteinstellungen verfeinern
  9. Fazit

1. Über- und Unterbelichtungen durch Maskieren gezielt korrigieren

Wenn du zum Beispiel bei sehr hellem Tageslicht draußen fotografierst, passiert es oft, dass der Himmel überbelichtet wird. Oder genau andersherum: dunkle Bereiche in einer Landschaft werden unterbelichtet. Details wie Wolken oder Strukturen in einer Landschaft sind dadurch nicht sichtbar.

Ähnlich wie in Lightroom Classic gibt es auch in Lightroom Mobile eine Methode, mit der du überprüfst, ob dein Bild zu helle oder dunkle Bereiche aufweist, um sie dann anschließend korrigieren zu können.

So korrigierst du zu helle Stellen (Überbelichtungen) im Bild

So korrigierst du zu dunkle Stellen (Unterbelichtungen) im Bild

Extra-Tipp:

Machmal sieht ein Himmel auch besser aus, wenn keine Details zu sehen sind. Schau dir dazu das Bild ganz oben in diesem Blogartikel an. Wolken können nämlich auch fleckig aussehen und das wirkt dann unruhig. In diesem Fall erhöhe ich die Werte der Regler „Belichtung“, „Lichter“ und „Weiß“, bis die Fläche des Himmels gleichmäßig aussieht. Mit der Masken-Methode achte ich trotzdem darauf, dass die hellen Bereiche nicht überbelichtet sind.

Du suchst das Histogramm, um dir einen Überblick über die gesamte Belichtung des Bildes zu verschaffen? Tippe einfach mit beiden Daumen gleichzeitig auf das Bild.

2. Bestimmte Farben mit der HSL-Pipette anpassen

Der folgende Tipp ist praktisch, um Hauttöne zu verbessern oder um die Sättigung bestimmter Farben ein wenig oder auch stark zu reduzieren, damit sie zu deinem Farblook passen.

Wie du es vielleicht schon aus Lightroom Classic kennst, kannst du mit den Reglern im HSL-Bedienfeld einzelne Farben in einem Foto verändern und anpassen. HSL ist die Abkürzung für Hue (Farbton), Saturation (Sättigung) und Luminance (Luminanz = Helligkeit). Alle drei Werte einer Farbe lassen sich einzeln einstellen. Du findest die HSL-Einstellungen unter „Farbe“.

Wenn du also einen ganz bestimmten Teil deines Fotos farblich verändern möchtest, kannst du den auch in Lightroom Mobile mit einer Pipette auswählen und anschließend farblich anpassen.

Und so geht‘s:

  1. Gehe auf das Werkzeug „Farbe“
  2. Tippe dann auf „Mix“.
  3. Tippe auf das Rädchen in der Mitte.
  4. Wähle unten aus, ob du den Farbton, die Sättigung oder die Luminanz ändern möchtest.
  5. Tippe dann in den Bildbereich, denn du farblich anpassen möchtest, halte gedrückt und wische dabei nach links, um den Wert zu reduzieren und nach rechts, um ihn zu erhöhen.

Beachte:

Die Farbe ändert sich nicht nur an der Stelle, an der du sie mit der Pipette ausgewählt hast, sondern im gesamten Bild.

3. Retuschen am linken Rand im Querformat machen

Arbeiten mit dem Werkzeug „Reparatur“ geht so am besten

Manchmal ist es praktischer, das Smartphone während der Bildbearbeitung ins Querformat zu drehen. Zum Beispiel während einer Retusche mit dem Werkzeug „Reparatur“. Wenn sich nämlich der Bereich, den du reparieren möchtest im Hochformat am linken oberen Rand befindet, wird dieser von der Werkzeugleiste überdeckt. Im Querformat liegt das Bild frei und du kannst dadurch überall retuschieren, wo du möchtest.

4. Lightroom Classic Presets nutzen

Wenn du bereits Presets für deine Bildbearbeitung mit Lightroom Classic im Einsatz hast, kannst du sie auch in Lightroom Mobile verwenden. Dadurch erhältst du für deine Handy- und Kamerafotos einen einheitlichen Farblook.

Ich zeige dir hier Schritt für Schritt, wie du Presets aus Lightroom Classic exportierst und in Lightroom Mobile importierst.

Wenn du ein iPhone und Lightroom CC hast – XMP-Export

Der einfachste Weg, um ein Preset in Lightroom Mobile auf dem iPhone zu installieren, ist der kleine Umweg über Lightroom CC. Vorausgesetzt du hast das Programm auf deinem Computer installiert. Denn die dort importierten Presets werden in Lightroom Mobile synchronisiert, ohne dass du weiter etwas tun musst.

Und so geht‘s (siehe auch Screenshot 1 – 2)

  1. Öffne das Programm Lightroom Classic
  2. Gehe im Preset Modul mit der rechten Maustaste auf die Gruppe oder ein einzelnes Preset
  3. Wenn du mehrere Presets einer Gruppe exportieren möchtest, klicke auf „Gruppe exportieren“. Wenn du nur ein Preset exportieren möchtest, klicke auf „Exportieren“.
  4. Die Gruppe wird als ZIP-Datei und ein einzelnes Preset als XMP-Datei an dem von dir gewählten Speicherort abgelegt. In der ZIP-Datei sind die Presets auch als XMP-Dateien vorhanden.
  5. Folge dieser Anleitung wie du Presets in Lightroom CC importierst. Danach sind die Presets automatisch auch in Lightroom Mobile verfügbar.

Wenn du nur ein iPhone hast

Hier haben wir es tatsächlich mit einem richtigen und etwas aufwändigen Hack zu tun. Aber der Aufwand lohnt sich.

Und so geht‘s:

  1. Wende das Preset, das du exportieren möchtest auf ein beliebiges Foto an. Alle Einstellungen, die du an diesem Bild gemacht hast, werden später auf dem Preset gespeichert. Wende daher nur das Preset und keine zusätzlichen Einstellungen wie zum Beispiel Belichtung und Weißabgleich an, die bei jedem Bild individuell gemacht werden. Es sei denn es ist bereits in deinem Preset gespeichert.
  2. Gehe nun im Menü auf „Exportieren“ und wähle folgende Einstellungen aus (siehe oben Screenshot 3):
    Dateityp: DNG
    Häkchen bei „Verlustreiche Komprimierung verwenden“. Dadurch wird die DNG-Datei nicht so groß.
  3. Gehe dann auf „Exportieren“.
  4. Folge dieser Anleitung, wie du DNG-Presets in Lightroom Mobile importierst.
  5. Wiederhole Schritt 1 – 4 für jedes einzelne Preset.

Wenn du ein Android-Smartphone hast

Anders als bei einem iPhone, kannst du Presets auf einem Android-Handy ganz einfach als XMP-Datei importieren.

Und so geht‘s:

  1. Öffne das Programm Lightroom Classic.
  2. Gehe im Preset Modul mit der rechten Maustaste auf die Gruppe oder ein einzelnes Preset.
  3. Wenn du mehrere Presets einer Gruppe exportieren möchtest, klicke auf „Gruppe exportieren“. Wenn du nur ein Preset exportieren möchtest, klicke auf „Exportieren“.
  4. Die Gruppe wird als ZIP-Datei und ein einzelnes Preset als XMP-Datei an dem von dir gewählten Speicherort abgelegt. In der ZIP-Datei sind die Presets auch als XMP-Dateien vorhanden.
  5. Folge dieser Anleitung wie du Presets in Lightroom Mobile auf einem Android-Smartphone importierst.

Presets nutzen mit dem kostenlosen Tool

Das Importieren von Presets in Lightroom Mobile ist eine kostenlose Funktion. Wenn du also Presets gekauft oder kostenlos erworben hast, kannst du diese auch kostenlos ohne ein Abo in der Mobile-App nutzen. Nur für das Exportieren von Presets aus Lightroom Classic benötigst du ein Lightroom- oder Foto-Abo.

5. Fotoserien konsistent bearbeiten

Dieser Hack ist praktisch für die Bearbeitung von Serien. Wenn du ein Bild bearbeitet und zusätzlich optimiert hast (z. B. Weißabgleich, HSL-Einstellungen), kannst du haargenau dieselben Änderungen auf andere Bilder einer Fotoserie anwenden. Dadurch sparst du viel Zeit.

In Lightroom Mobile gibt es zwei verschieden Wege, um dies zu tun.

Zuerst die einfachere, aber kostenpflichtige und danach die kompliziertere, jedoch kostenlose Variante:

Wenn du Lightroom Premium oder ein Lightroom/Foto-Abo hast

  1. Navigiere in der Bibliothek zu „Alle Fotos“ oder zu einem Album, in dem du Fotos gesammelt hast. Du solltest mehrere Fotos gleichzeitig sehen.
  2. Wähle das Foto aus, von dem du die Einstellungen kopieren möchtest. Drücke dafür lange auf das Bild, dessen Einstellungen du auf weitere Bilder kopieren möchtest. Wähle dann „Kopieren“ aus.
  3. Tippe nun auf alle Bilder einzeln, auf die du die Einstellungen kopieren möchtest.
  4. Gehe anschließend auf „Einfügen“.
  5. Bestätige, indem du auf dem Button „Anwenden“ tippst.

Wenn du die kostenloes Lightroom-Mobile-Version hast

Übertrage bestimmte Einstellungen auf andere Fotos einfach, indem du sie in einem Preset speicherst. Diese Variante ist etwas umständlicher, aber sie funktioniert auch.

Und zwar so:

  1. Tippe auf ein Foto, deren Einstellungen du auf deine Fotoserie übertragen möchtest.
  2. Gehe in den Modus „Bearbeiten“.
  3. Gehe oben auf das Symbol mit den drei Punkten und wähle „Preset erstellen“ aus.
  4. Gebe dem Preset einen Namen.
  5. Wähle aus, welche Einstellungen du in den anderen Bildern der Serie übernehmen möchtest.
  6. Tippe anschließend auf das Häkchen zur Bestätigung.
  7. Um nun dieses Preset auf alle Fotos der Serie anzuwenden, öffne jedes Foto einzeln.
  8. Öffne ein Foto, gehe auf das Werkzeug „Presets“ und wähle dein zuvor gespeichertes Preset aus.
  9. Wiederhole Schritt 8 für jedes einzelne Foto.
  10. Lösche dieses Preset nach der Übertragung der Einstellungen auf die gesamte Fotoserie: Gehe auf das Werkzeug „Presets“, wähle das Preset aus, tippe auf die drei Punkte und wähle dann „Löschen“ aus.

6. Verschiedene Versionen einer Bearbeitung speichern

Manchmal kommt es vor, dass wir verschiedene Bearbeitungen ausprobieren und dann auf einmal feststellen, dass wir zu viel oder in eine nicht so gute Richtung bearbeitet haben. In Lightroom Classic ist dann das Protokoll die Rettung. In Lightroom Mobile gibt es die Funktion „Versionen“. Mit der kannst du jeden Zustand (=Version) deiner Bearbeitung speichern und immer wieder darauf zurückgreifen, um von dort aus dein Bild weiter zu bearbeiten. Ich nutze dieses Feature zum Beispiel, wenn ich ein Bild in verschiedenen Bildformaten abspeichern will. Oder, wenn ich aufwändige Retuschen gemacht habe und im Falle einer Überbearbeitung Schritte wieder rückgängig machen möchte.

Und so geht‘s:

  1. Gehe auf das Werkzeug „Versionen“
  2. Tippe dann auf „Versionen erstellen“
  3. Benenne die Version. Zum Beispiel „Format 3:4“ (siehe Bild oben)

Unter dem Reiter „Benannt“ findest du alle Versionen, auch das Original, in einer Übersicht. Unter „Automatisch“ wird der letzte Zustand gespeichert, den dein Bild vor dem Beenden der Bearbeitung hatte.

7. Fotos mit Lightroom Classic synchronisieren

Du möchtest deine Lightroom Mobile Fotos auch mit Lightroom Classic verschieben oder einfach verfügbar machen? Das geht problem- und kabellos und ohne das Senden von Fotos via E-Mail.

Und zwar so:

  1. Klicke am oberen rechten Rand des Programms auf das Cloud-Symbol.
  2. Es kann sein, dass du deine Apple-ID und dein Passwort eingeben musst.
  3. Gehe dann auf „Sync. starten“.
  4. Nun wird im Bibliotheksmodus am linken Rand dein Gerät angezeigt, auf dem du Lightroom Mobile installiert hast. Darunter befindet sich ein Ordner „Importierte Fotos“, in dem nun alle deine Fotos geladen werden.

Du kannst auch zusätzlich einzelne Sammlungen erstellen und synchronisieren. Du erkennst synchronisierte Sammlungen an dem Zacken-Symbol.

Wenn du die Synchronisierung aufheben bzw. stoppen möchtest, klicke wieder auf die Wolke und dann auf „Sync pausieren“. Leider kann man die Funktion nicht deaktivieren bzw. auf Null zurücksetzen.

Achtung:

Synchronisierte Dateien, die du in Lightroom Mobile löschst, werden nicht automatisch auch in Lightroom Classic gelöscht. Hingegen werden synchronisierte Fotos, die du in Lightroom Classic löschst auch in Lightroom Mobile gelöscht.

8. Exporteinstellungen für Social Media und Web verfeinern

Wenn du ein Fotos fertig bearbeitet hast und es zum Beispiel auf deinem Blog oder auf Instagram veröffentlichen möchtest, kannst du es aus Lightroom Mobile exportieren.

So geht‘s:

  1. Tippe oben über dem Bild auf das Symbol mit dem nach oben zeigenden Pfeil, um das Bild zu teilen oder zu exportieren.
  2. Neben den 3 Optionen findest du rechts einen Regler, über den du feinere Einstellungen machen kannst, wie deine Bilder genau exportiert werden sollen. Tippe einmal auf den Regler. Du findest nun mehrere Optionen vor. Der Funktionsumfang ist hier nicht so groß, wie in Lightroom Classic. Aber immerhin kann man zum Beispiel eine benutzerdefinierte Größe einstellen, in dem man die lange Seite des Bildes in Pixel bestimmt.
  3. Bestätige deine Eingaben über das Häkchen und wähle dann eine der drei Optionen aus, mit denen du dein Bild teilen oder exportieren kannst.

Fazit

Lightroom Mobile ist wirklich ein starkes Tool und wer gerne die Premium-Funktionen nutzen möchte, muss nicht gleich ein ganzes Lightroom- oder Foto-Abo abschließen. Es gibt bereits ein Premium-Abo, mit dem du Lightroom dann nur mobil auf dem Handy und auf dem Tablet nutzen kannst. Du sparst dadurch ein paar Euro im Monat. Mit der kostenlosen Variante kannst du auch schon bereits sehr gut deine Fotos bearbeiten. Hier findest du einen Vergleich aller Lightroom-Varianten.

Kennst du noch weitere Hacks, die dir bei der Bildbearbeitung mit Lightroom Mobile helfen?

Möchtest du keine neuen Beiträge von mir verpassen?


Ein bis zwei Mal im Monat teile ich in meinem Newsletter meine Lieblings-Fotospots, Tipps und Geschichten rund um die Themen Fotografie und Bildbearbeitung. Melde dich jetzt kostenlos an und erhalte außerdem neue Angebote von mir.