6 schöne Fotospots in Dänemarks Westjütland: Zwischen Nordsee und Ringkøbing Fjord

Im August war ich zwei Wochen mit meiner Kamera an der Nordseeküste Dänemarks in Westjütland unterwegs. Zwischen den weiten Stränden der Nordsee und den gemütlichen Landschaften des Ringkøbing Fjords habe ich viele schöne Motive entdeckt. In diesem Blogartikel zeige ich dir sechs Orte an der dänischen Westküste, die du fotografisch nicht verpassen solltest.


Inhalte

6 tolle Orte für Fotobegeisterte in Dänemarks Westjütland – zwischen Ringkøbing Fjord und Nordsee

  1. Søndervig
  2. Hvide Sande Zentrum
  3. Ringkøbing
  4. Henne Mølle
  5. Der Leuchtturm Lyngvig Fyr
  6. Render Havn in Hvide Sande

Zwischen Ringkøbing Fjord und Nordsee: Warum diese Region in Westjütland fotografisch so spannend ist

Mein letzter Besuch an der Nordseeküste Dänemarks war während eines Roadtrips mit dem Camper bis nach Skagen hoch und ich wusste damals schon: Hier möchte ich wieder herkommen. Besonders in Erinnerung geblieben waren mir die weiten Strände von Hvide Sande und Henne Strand. Ich wollte unbedingt mehr Orte in dieser Gegend rund um den Ringkøbing Fjord kennen lernen. Als wir auf diesem schmalen Landstreifen zwischen Fjord und Nordsee ankamen, hatte ich das Gefühl, in ein kleines, eigenes Tal einzutauchen.

Hygge ist ein dänisches und auch norwegisches Wort und beschreibt ein Lebensgefühl von Gemütlichkeit, Wärme und Zufriedenheit. Genau das strahlt die Westküste Jütlands aus. In den kleinen, gemütlichen Läden und Cafés fühlst du dich sofort willkommen. Und dann ist dort auch noch einfach alles so lecker. Kennst du zum Beispiel die Tebirkes? Das ist ein typisch dänisches Gegebäck, das zur Wienerbrød-Familie gehört und aus Blätterteig gemacht wird. Meine Lieblingsvariante ist die mit Mohn und Remonce. Bei der Remonce wird Butter geschmolzen und mit karamellisiertem Zucker gemischt – so gut.

Während des Urlaubs habe ich richtig gemerkt, wie ich selbst langsamer wurde und vom Alltag gut abschalteten konnte. Diese entspannten, hyggeligen Momente in Bildern festzuhalten, hat mir richtig viel Spaß gemacht.

Übrigens, für diese zweiwöchige Reise hatte ich mich selbst herausgefordert und alle Aufnahmen ausschließlich mit meinem 23-mm-Objektiv (Brennweite: 35 mm) gemacht. Und was soll ich sagen – es hat richtig gut geklappt!

Es war für mich nicht nur eine Reise, sondern eine fotografische Entdeckungstour, die meine Leidenschaft für die Fotografie wieder weiter vertieft hat. Ich bin so froh, dass ich mal wieder dänische Nordseeluft geschnuppert habe und so viel Schönes in meinen Bildern festhalten konnte.


Søndervig

Søndervig war für mich der perfekte Ort, um in einem gemütlichen Ferienhaus ganz in der Nähe des Strandes die Seele baumeln zu lassen und um von dort aus mit meiner Kamera die Landschaft zu erkunden. Der Ort liegt zwischen dem Ringkøbing Fjord und der Nordsee an der dänischen Westküste. Unser Ferienhaus war ein echter Glücksgriff: Nur 10 Minuten Fußweg bis zu einem ruhigen Strandabschnitt. Trotz des touristischen Charakters von Søndervig haben wir auf dem Weg zum Strand und am Wasser nur wenige Menschen getroffen – vielleicht lag es daran, dass sich die Menschenmenge in der weitläufigen Landschaft gut verteilt hat.

Der Duft des Heidekrauts

Bei der Auswahl meiner Fotos frage ich mich immer: Was fasziniert mich an diesem Ort wirklich? Was sehe und oft auch: was rieche ich? In Søndervig fühlte ich mich vor allem vom Duft des Heidekrauts angezogen. Um die sinnliche Intensität des Heidekrauts wirklich greifbar zu machen, habe ich mit verschiedenen Nahaufnahmen experimentiert. Bei einer Aufnahme bin ich ganz nah herangegangen, sodass das bereits etwas herbstlich verfärbte Heidekraut zusammen mit den Blättern der Weide den gesamten Bildrahmen füllt. Ich mag das Grün der Weide sehr, es erinnert mich an Eukalyptus. Diese Kompositionstechnik, auch „fill the frame“ genannt, bewirkt, dass der Blick unmittelbar auf das Hauptmotiv gelenkt wird und keine ablenkenden Elemente drumherum zu sehen sind.

Das Spiel von Linien und Formen am Strand

Dann war da natürlich noch das Meer, das jeden Tag anders aussieht und nie langweilig wird. An unserem letzten Tag am Strand hatte der Himmel eine leichte Wolkendecke und das Wasser war ungewöhnlich ruhig – super zum Schwimmen. Das Tolle an diesem Tag war auch, dass das Meer viele Steine an den Strand gespült hatte. Diese kleinen Details haben das Fotografieren für mich besonders gemacht. Ich konnte gar nicht mehr aufhören zu fotografieren, weil es so schön aussah.

Es ist gar nicht so leicht, genau den Moment mit der Kamera zu erwischen, in dem die Welle perfekt bricht. Also hab ich viele Fotos gemacht, auch aus vielen verschiedenen Blickwinkeln. Dieses eine Foto hat es mir besonders angetan: Ich versuche oft, Dreiecke und Linien in meinen Bildern zu schaffen, das gibt dem Ganzen eine schöne Struktur. Bei diesem Bild hat einfach alles gepasst.

Blick auf die Dünen und die Nordsee

Ein weiteres Highlight in Søndervig sind natürlich die Dünen. Wenn du ganz oben auf den Dünen stehst, hast du einen wunderbaren Blick über das Meer. Bei diesem Panorama fällt es kaum auf, dass da auch einige Bunker aus längst vergangenen Zeiten im Sand stehen. Falls du die Bunker auf deinem Foto als störend empfindest, lass dich davon nicht abschrecken. Mit dem Reparaturwerkzeug in Lightroom lassen sie sich ziemlich einfach „wegzaubern”, sodass der Fokus wieder voll und ganz auf der schönen Dünenlandschaft und dem Meer liegt.

Selbstportrait in den Dünen

Ich hatte mir fest vorgenommen, ein Selbstportrait im Urlaub zu machen – für mich eine kleine Überwindung. Mit meinem neuen Reise-Stativ ging das aber erstaunlich gut. Sogar ohne Fernauslöser. Ich habe mir erst einen schönen Bildrahmen ausgesucht, meine Kamera auf Selbstauslöser gestellt und bin einfach losgerannt. Die Bewegung hat mir dabei geholfen, mich entspannter bei dieser Aktion zu fühlen – auch wenn es nur ein Foto von mir von hinten war.


Hvide Sande Zentrum

Sondervig ist super für Ruhe und lange Spaziergänge am Strand. Aber wenn du etwas mehr Leben um dich herum möchtest, fahre besser nach Hvide Sande. Der Ort liegt da, wo der Ringkøbing Fjord und die Nordsee aufeinandertreffen. Mit seinen ca. 3.000 Einwohnern und dem aktiven Fischereihafen fühlt es sich im Vergleich zu Søndervig echter und etwas weniger touristisch an.


Twenty Twenty Coffee: Ein hyggeliges Café

Auf der Suche nach einem kleinen Café in Hvide Sande bin ich auf das Twenty Twenty Coffee gestoßen. Das ist wirklich ein hyggeliger Ort. Der saftige Zitronenkuchen, Rucola-Feigen-Snack mit Roggenbrot und die Macarons sahen so gut aus, dass ich alles von oben aus der Flatlay-Perspektive festgehalten habe. Obwohl der Tag stürmisch und dunkel war, sorgte gemütliches Licht im Café für eine schöne Atmosphäre. Da wir am Fenster saßen, gab es für mich aber keine Probleme mit Misch- bzw. Kunstlicht. Ich habe das Café auch von außen fotografiert. Mir ist erst bei der Nachbearbeitung aufgefallen, dass die heimelige Stimmung drinnen durch das Fenster ganz gut rüberkommt. Das Bild strahlt auf mich auch eine besondere Ruhe aus, die vor allem durch den freien (negativen) Raum im Bild entsteht. Diese leeren Flächen helfen dabei, die Aufmerksamkeit auf das Hauptmotiv zu lenken.


Auf der Schleusenbrücke: Zwischen Fjord und Meer

Der Weg vom Zentrum zur Hvide Sande Røgeri führte uns über die hochklappbare Straßenbrücke der Afvandingsslusen. Ich wollte unbedingt dieses Zusammenspiel zwischen Fjord und Meer einfangen. Von der Höhe der Brücke aus kamen die Details dieses Zusammenspiels erst richtig zur Geltung. Leider war mein 23-mm-Objektiv (Brennweite: 35 mm) hier nicht ganz ideal – mein 35-mm-Objektiv (Brennweite: 50 mm) wäre besser gewesen. In der Nachbearbeitung musste ich den Ausschnitt des Fotos deshalb stark vergrößern. Andererseits strahlt das Bild durch diese Distanz und den negativen Raum auch wieder eine angenehme Ruhe aus.

Hvide Sande Røgeri: Fisch-Sandwich im Fokus

Wenn du guten Fisch essen möchtest, empfehle ich dir einen Besuch in der Hvide Sande Røgeri. Die Fisch-Sandwiches dort sind so lecker: der kalt- oder warmgeräucherte Lachs oder andere Fischsorten, garniert mit eingelegten roten Zwiebeln schmecken zusammen mit dem frischen Salat einfach nur supergut. Dazu gibt’s Pommes und Remoulade. Um den Geschmack richtig einzufangen, hab’ ich das Einpackpapier als Hintergrund gewählt. Der Tisch war mir zu unruhig. Das weiße Papier hat allerdings stark reflektiert und dann hab ich auch noch unter freiem Himmel fotografiert. Ein bisschen Vignettierung in der Nachbearbeitung hat aber geholfen, den Hintergrund abzudämpfen und das Sandwich gut in Szene zu setzen.


Ringkøbing

Wenn du Lust auf ein bisschen Stadtatmosphäre hast, ist Ringkøbing ein schönes Ausflugsziel. Der kleine charmante Ort ist nur eine kurze Fahrt von Søndervig oder auch Hvide Sande entfernt und liegt an der Mündung des Ringkøbing Fjords in die Nordsee. Während unserer Tour durch das Zentrum der alten Hafenstadt sind mir besonders die alten Backsteingebäude ins Auge gesprungen. Ich habe außerdem ein paar süße kleine Läden und Restaurants entdeckt, die ich unbedingt mit meiner Kamera festhalten musste. Ringkøbing ist echt eine kleine Perle – ein Abstecher dorthin lohnt sich auf jeden Fall.

Fotomotive in der Straße Vester Strandgade

Unser Spaziergang in Ringkøbing begann in der Vester Strandgade. Diese Straße führt eigentlich zum Hafen, den wir an diesem Tag aber ausgelassen haben. Auf der linken Seite begegnet dir das Restaurant Nordic in einem urigen Fachwerkhaus. Hier dreht sich alles um regionale, saisonale Zutaten, inspiriert von der westjütländischen Natur. Ein Stück weiter siehst du auf der rechten Seite einen kleinen süßen Laden, indem es nachhaltige Mode, hochwertige Keramik und schöne Accessoires gibt — alles im minimalistischen und skandinavischen Stil. Der Eingang mit der kleinen Treppe und dem Schaufenster macht sich super als Fotomotiv. Vielleicht kennst du das Label, das auf dem Fenster steht bereits aus Kopenhagen.

Wenn ich Eingänge fotografiere, arbeite ich gerne mit zwei Perspektiven: Frontal für klare Linien und seitlich, um dem Bild mehr Tiefe zu geben. In beiden Fällen habe ich mich für die seitliche Perspektive entschieden, weil sie gut zu den Szenen passte und ihnen Leben und Räumlichkeit verleiht.

Dänische Flaggen und Antikschätze: Foto-Highlights in der Nygade

Wir sind dann links in die Søndergade abgebogen und gleich darauf wieder links, diesmal in die Grønnegade – eine Straße mit vielen fotogenen Backsteinhäusern. Laufe gerade aus weiter in die Nygade und auf dem Weg erwartet dich ein hübscher Platz mit einem Blumenladen. Die kleinen dänischen Flaggen an einer Girlande waren ein echtes Highlight für meine Kamera, auch wenn sie auf dem Bild nur ein kleines Detail ausmachen. Um das Motiv einzufangen, hab ich mich einfach mitten auf die Straße gestellt. Gehst du die Nygade noch ein Stück weiter, stößt du auf der linken Seite auf den Laden Håndplukket, der tolle antike Wohnaccesoires hat. Bei der Nachbearbeitung des Fotos habe ich viel am Rand abgeschnitten. Da das Bild im Originalausschnitt sehr detailreich war. Zu viele Details stören oft und dann ist es gut für klare Kanten am Rand zu sorgen.

Genuss & Atmosphäre im Café Den Glade Gulerod

Zum Abschluss unserer kleinen Ringkøbing-Tour haben wir uns in dem nachhaltigen und sehr sympathischen Café Den Glade Gulerod eine kleine Stärkung gegönnt – du findest es in der Vestergade direkt neben der Kirche in einem schönen alten Gebäude. Ich hatte ein veganes Panini und dazu einen großen frischen Salat und später noch ein Stück Zitronenkuchen – alles war super lecker und auch noch bio.

Oft fotografiere ich Essen ja direkt von oben, aber das Panini sah im 45-Grad-Winkel einfach appetitlicher aus. Probier einfach beide Perspektiven aus und schau, was dir später besser gefällt. Ich wollte auch unbedingt die gemütliche Atmosphäre im Café einfangen: Mir hat die Ecke mit den bunten, skandinavisch angehauchten Stühlen besonders gut gefallen. Und das natürliche Licht, das von hinten durch das Fenster fiel, hat die ganze Szene wunderbar beleuchtet.

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Henne Mølle

Jetzt zeige ich dir einen Ort, auf den ich ganz zufällig gestoßen bin: Henne Mølle ist eine Au, die in die Nordsee mündet. Wenn du an dieses schöne Fleckchen Erde mit dem Auto fährst, könnte es dir kurz so vorkommen, als hättest du dich verirrt. Aber keine Sorge, der holprige, steinige Sandweg ist genau richtig. Er schlängelt sich durch eine wunderschöne weite Heidelandschaft. Du fühlst dich fast, als würdest du durch ein abgelegenes Tal fahren, weit weg von allem Trubel. Schon diese Fahrt durch die unberührte Natur hat mein Fotografenherz höher schlagen lassen. Am Ende des Weges findest du einen Parkplatz beim Badehotel. Von dort aus überquerst du eine Brücke und kannst dann die Au entlang schlendern. Sie fließt ganz langsam durch die Landschaft, bis sie dann in die Nordsee mündet. Auf dem Weg begegnen dir viele spannende Landschafts- und Naturmotive.

Übrigens: Henne Strand, einer der Highlights an der dänischen Nordseeküste, ist nur einen Steinwurf entfernt. Du kannst auch von dort aus einen Strandspaziergang zur Henne Mølle Au machen oder eine der Wanderrouten nehmen.

Naturmotive am Wegrand

Bevor du der Henne Mølle Au zum Meer folgst, solltest du unbedingt einen kleinen Abstecher machen. Geh über die Brücke und bieg rechts ab. Ich bin nur ein kleines Stückchen in diese Richtung gegangen. In der Ferne siehst du ein charmantes altes Häuschen, umgeben von der für Westjütland so typischen Natur: grüne Gräser und blühende Hagebutten. Besonders die weißen Blüten der Hagebutten mag ich sehr. Ich hab eine schöne Makro-Aufnahme davon gemacht. Mit meinem Weitwinkelobjektiv musste ich echt nah ran, aber genau solche Herausforderungen sind super, um den Blick zu schärfen. Als ich umgekehrt und zurück zur Brücke in Richtung Nordsee gegangen bin, hab ich am Wegrand noch weitere kleine Details entdeckt. Zum Beispiel wunderbare Wildblumen, die sich in den Steinen versteckt haben und gut für weitere Makro-Aufnahmen sind.

Eine Au in den Dünen

Als wir an der Henne Mølle ankamen, habe ich mir überlegt, wie ich die Au inmitten der Dünenlandschaft wohl am besten einfangen könnte. Das war mit meinem Weitwinkelobjektiv echt eine Herausforderung. Besonders begeistert hat mich eine Stelle etwa in der Mitte der Au, wenn man den Weg von der Brücke aus betrachtet, an der wir gestartet sind. Dort fand ich ein Motiv mit vielen Ebenen: den Bach im Vordergrund, den Sand und das Strandgras der Dünen in der Mitte und als kleines i-Tüpfelchen das Dach vom Badehotel und im Hintergrund der Himmel. Ein echter Querschnitt durch diese tolle Naturkulisse! Um diesen Querschnitt richtig einzufangen, habe ich versucht, mich möglichst frontal zum Bach zu positionieren.

Kurz bevor die Au in die Nordsee mündet, macht sie eine leichte Kurve. Hier wollte ich das kleine Flüsschen in seiner gesamten Länge und Form aufnehmen, im Gegensatz zu den detailreichen Aufnahmen davor. Also habe ich verschiedene Perspektiven ausprobiert, um die Henne Mølle in ihrer vollen Länge besser einzufangen.

Meeresgefühle

Und dann zum Meer – zum Ende der Henne Mølle. Dort angekommen habe ich eine Szene eingefangen, wo eine Welle schräg ins flache Nordseewasser läuft. Das Bild strahlt für mich eine Ruhe aus, die ich am Meer oft spüre. Mein zweites Foto zeigt Steine, die im nassen Sand liegen, fotografiert von oben. Wenn man beide Bilder nebeneinander sieht, bekomme ich das Gefühl, dass sie sich ergänzen. Das eine gibt dir den Weitblick über das Meer, das andere bringt dir die kleinen Details nahe. Beide zusammen fangen einfach ein, was ich an diesem Tag am Meer gefühlt habe.


Der Leuchtturm Lyngvig Fyr in Hvide Sande

Wenn du die Küste mal aus einer anderen Perspektive sehen möchtest, dann ist der Leuchtturm Lyngvig Fyr genau das Richtige für dich. Nur eine kurze Fahrt von Hvide Sande entfernt, thront dieser majestätische Leuchtturm an der westlichen Küste Jütlands. Von dort oben hast du einen grandiosen Ausblick über die Nordsee und den Ringkøbing Fjord. Doch dieser Leuchtturm ist mehr als nur ein Aussichtspunkt und ein tolles Fotomotiv. Er ist nämlich auch ein Ort, der Geschichten erzählt. Geschichten von Schiffen und Seefahrern, vermischt mit der Ruhe und dem Frieden, die man dort oben spürt. Ich war in diesem Urlaub sogar zwei mal dort, weil es einfach ein ganz besonderer Mix dort ist.

Ganz imposant

Du glaubst nicht, wie viele Fotos ich vom Leuchtturm Lyngvig Fyr gemacht habe. Unendlich viele. Bei der Bildauswahl hatte ich dann später die Qual der Wahl. Ich war sogar an einem Tag dort, an dem der Himmel strahlend blau war. Aber irgendwie passten die Bilder von diesem Tag nicht ganz so gut in meine Fotoserie über die dänische Westküste in Jütland. Die grauen Wolken im Hintergrund erschienen mir authentischer und passen viel besser zu der rauen Schönheit der Nordsee. Der weiße Leuchtturm setzt sich zwar so nicht stark vom weißgrauen Himmel ab, aber ich mag einfach diese bewölkte Stimmung sehr. Sie ist auch so typisch für diese Gegend.

Durch die leichte Froschperspektive wirkt der Leuchtturm sehr imposant. Die grünen Gräser und Büsche im Vordergrund bilden einen tollen Kontrast und rahmen das Hauptmotiv schön ein. Sie geben dem Bild Tiefe. Und genau das ist es, was ich an der Fotografie so liebe: Selbst an einem grauen Tag gibt es immer Elemente, die einem Foto Leben einhauchen.

Wenn du das Bild auch von dort machen möchtest: Du musst gar nicht weit laufen! Der Spot ist gleich am Anfang des Strandübergang-Weges.

Die Treppe im Turm

Beim Aufstieg im Leuchtturm Lyngvig Fyr hatte ich das Glück, die Treppe für einen ganz kurzen Moment ganz für mich allein zu haben. Ich war total fasziniert von der spiralförmigen Anordnung der Stufen, die von unten betrachtet wie ein aufsteigender Wirbel aussah. Da es im Inneren des Turms ziemlich dunkel war, musste ich die ISO-Zahl ordentlich hochschrauben. Wenn du also selbst mal dort bist, probier es mal aus, deinen Blick nach oben zu richten und aus der Froschperspektive zu fotografieren. Oft ergeben sich durch solche besonderen Blickwinkel, tolle Fotomotive, die für Abwechslung in einer Fotoserie sorgen.

Der weite Blick über die Nordseeküste

Oben auf dem Leuchtturm Lyngvig Fyr stand für mich die Zeit kurz still. Der Blick von dort oben war einfach überwältigend. Meine Kamera war vor allem auf die Nordsee und die weitläufige grüne Dünenlandschaft gerichtet. Der Fjord auf der anderen Seite hat mich nicht so gereizt – die Schönheit der Nordsee und der Dünen hat einfach alles übertroffen.

Mir hat bei diesem Foto besonders gefallen, wie die Landschaft schräg durch das Bild verläuft, allerdings ohne den geraden Horizont zu berühren. Es gibt dem Foto eine eigene, besondere Energie. Die Dünen und das Meer wirken so sanft, als wären sie mit einem weichen Pinsel gemalt. Ein kleiner Tipp: Mit einer kleineren Blende (größerer Blendenzahl) bekommst du sowohl die Dünen als auch das Meer scharf ins Bild.

Kaffee und Kuchen im Leuchtturm Café

Nach der tollen Aussicht oben solltest du unbedingt das Café und den Laden im Leuchtturm besuchen. Drinnen hab ich mich sofort wohl gefühlt – es ist super gemütlich und liebevoll eingerichtet, echte dänische Hygge eben! Draußen kannst du es dir auf einer der Picknickbänke bequem machen. Und der Spielplatz ist, wie so oft in Dänemark, wirklich toll gestaltet. Ein besonderes Highlight: Eine der verwitterten Holzbänke stellte sich als perfekte Kulisse für ein Food-Foto von meinem leckeren Carrot Cake und einer Tasse Cappuccino heraus.


Render Havn in Hvide Sande

Auf dem Rückweg nach Deutschland kamen wir kurz vor dem Zentrum von Hvide Sande an einer Surf und Kite-Schule am Ringkøbing Fjord vorbei. Der Himmel war voller farbenfroher Drachen der Kiter – das sah so schön aus. Bisher hatte uns die raue Nordsee immer mehr angezogen als der eher liebliche und gleichzeitig gewaltig große Fjord, aber in diesem Moment dachten wir uns: Warum nicht mal die andere Seite erkunden? Also hielten wir an. Und dann entdeckten wir gleich nebenan den kleinen Hafen namens Render Havn. Ein wirklich ganz versteckter Ort, von dem ich nirgendwo zuvor gelesen hatte. Verwechsle diesen Hafen nicht mit dem Tyskerhavnen, der aber auch ganz in der Nähe liegt.

Liebe auf den ersten Blick

Beim ersten Blick auf den versteckten Hafen von Render Havn spürte ich sofort, dass ich einen besonderen Ort entdeckt hatte. In einer kleinen Bucht eingebettet, sah ich alte, farbenfrohe Holzboote, die dort still im Wasser lagen und im Hintergrund ein paar Kiter über den Ringkøbing Fjord flitzen.

Den Hagebuttenbusch habe ich in den Vordergrund meines Fotos gesetzt. Durch ihn bekommt die Szene mehr Tiefe und das Gefühl, diesen charmanten Ort entdeckt zu haben, wird verstärkt.

Wie ein Tipi

Am Ufer fielen mir diese kegelförmig arrangierten Holzstangen ins Auge. Später fand ich heraus, dass sie den Fischer:innen dazu dienen, ihre Netze im Fjord zu verankern. Wenn sie an Land stehen und trocknen, bilden sie ein wunderbares Fotomotiv, das an ein Tipi erinnert – sowohl als Teil der Gesamtkomposition auf dem Bild im Querformat als auch hier in der Detailaufnahme.

Wanderung um den Render Hafen

Wenn du durch den Render Havn schlenderst, begegnet dir dieses kleine rote Fischerhäuschen – ein echtes Lieblingsmotiv von mir. Ein weiteres Highlight ist der Ausblick vom Steg aus. Ich habe meine Kamera so ausgerichtet, dass die hintere Kante des Stegs und der Horizont parallel verlaufen. Das gibt dir das Gefühl, selbst auf dem Steg zu stehen. Es ist nicht ganz perfekt geglückt, aber das macht das Bild authentischer, finde ich. Im Hintergrund kannst du dann Surfer:innen und Kiter:innen einfangen, während die Weite des Ringkøbing Fjords voll zur Geltung kommt.


Resümee

Meine Zeit an der Westküste Jütlands war wirklich etwas Besonderes. Søndervig mit seinem endlosen Strand und den Dünen waren einfach perfekt für schöne Landschaftsaufnahmen. In Hvide Sande und Ringkøbing habe ich die kleinen, hyggeligen Läden, Cafés und Köstlichkeiten wie das leckere Fischbrötchen entdeckt und eingefangen. Der Leuchtturm Lyngvig Fyr war so markant, dass ich ihn einfach fotografieren musste. Henne Mølle hat mich mit seiner unberührten Natur sehr berührt. Und der versteckte Render Havn am Ringkøbing Fjord ist ein wirklich kleines Schmuckstück. Was ich an allen diesen Orten echt mochte, war diese besondere, nordische Atmosphäre. Es gab so viel zu fotografieren, von wunderschöner Natur bis hin zum entspannten skandinavischen Lebensgefühl in den Orten an der Nordseeküste.

Warst du schon mal in Westjütland unterwegs und hast ein paar Fotospots, die du unbedingt empfehlen würdest?


PS: Alle Fotos in diesem Artikel habe ich mit den Norden Presets bearbeitet.

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Kommentare

2 Antworten zu „6 schöne Fotospots in Dänemarks Westjütland: Zwischen Nordsee und Ringkøbing Fjord“

  1. Peter

    Sehr schöne Aufnahmen. Kompliment! Und spannende Reisenotizen.

    1. Svenja

      Hallo Peter,

      vielen lieben Dank für das tolle Feedback! Freut mich sehr, dass dir mein kleiner Foto-Guide gefallen hat. Dänemark ist einfach immer eine Reise wert.

      Liebe Grüße
      Svenja

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