6 tolle Fotospots auf Rügen

Rügen ist für mich mehr als nur eine Insel – es ist ein ganz besonderes Ziel für alle, die ihre schönsten Reisemomente gerne mit ihrer Kamera einfangen möchten. In diesem Blogartikel nehme ich dich mit auf meine Rügen-Tour, zeige dir meine sechs Lieblings-Fotospots und teile meine eigenen fotografischen Erfahrungen und Tipps.


Inhalte

6 schöne Fotospots auf Rügen

  1. Kap Arkona
  2. Hof Baldereck in Glowe
  3. Futterkutter in Glowe
  4. Schaprode
  5. Am Markt in Putbus
  6. Klangpavillon in Sellin

Warum Rügen dich mit tollen Fotomotiven begeistern wird

Schon zum dritten Mal zog es mich nach Rügen, diese wunderschöne Insel im Herzen Mecklenburg-Vorpommerns, umgeben von der mal sanften, mal wilden Ostsee. Ihre besondere Struktur mit mehreren Halbinseln sorgt für eine landschaftliche Vielfalt, die mich immer wieder neu begeistert. Selbst am Kap Arkona, dem Ort, den ich bereits kannte, entdeckte ich völlig neue Ecken. Es war ein kleines Abenteuer, auch die weniger bekannten Orte zu erkunden, die ich bisher noch nicht kennengelernt hatte und vielleicht auch für dich noch neu sind.

Steilküste am Kap Arkona
Wilde Natur am Kap Arkona

Die Landschaften an den Küsten und Bodden erinnern mich an meine Heimat in Schleswig-Holstein. Man spürt einfach, dass sowohl Rügen als auch Schleswig-Holstein Teil der gleichen, charakteristischen norddeutschen Landschaft sind. Doch nicht nur die Landschaft, auch die besondere Atmosphäre auf Rügen hat etwas Vertrautes und zugleich Einzigartiges. Sie ist unglaublich beruhigend und entschleunigend. Vielleicht kommt dieses Gefühl von der Insellage, abgeschieden und doch verbunden, umgeben von Wasser und Natur. Doch das ist natürlich nicht der einzige Grund für Rügens Charme.

Mir ist immer wieder aufgefallen, wie verbunden die Menschen auf der Insel mit ihrer Umgebung sind. Ich habe das Gefühl gehabt, dass sie das, was ihre Heimat ausmacht, sehr wertschätzen und sich im Sinne von Nachhaltigkeit besonders für den Erhalt dieser Schönheit einsetzen.

Stille Ostee

Für Landschafts- und Naturfotografie-Liebhaber:innen ist Rügen ein echtes Paradies. Das weite Meer, die endlosen Strände oder die verborgenen Orte – es gibt einfach viele beeindruckende Fotomotive überall auf der Insel. In den versteckten Cafés und Restaurants findest du wunderbare Food-Motive, die das lokale und nachhaltige Bewusstsein der Inselbewohner:innen widerspiegeln.

Jetzt zeige ich dir ein paar versteckte aber auch bekannte Orte Rügens von ihrer fotografischen Seite. Lass dich von ihrer Ruhe und Schönheit inspirieren und nimm deine eigenen Erfahrungen mit nach Hause. Ich bin gespannt, welche Motive du auf deiner Reise entdeckst und welche Geschichten du mit deinen Bildern erzählst.


Kap Arkona

Ganz im Norden der Insel Rügen, auf der Halbinsel Wittow, befindet sich ein ganz besonderer Fotospot: Kap Arkona. Dieser Ort hat mein Herz im Sturm erobert. Jetzt, nach meinem zweiten Besuch, kann ich immer noch sagen: Kap Arkona ist eines meiner absoluten Lieblingsorte auf Rügen.

Diese beeindruckende Landzunge, geformt aus Kreide und Geschiebemergel, hat eine ganz besondere Atmosphäre für mich. Auf dem knapp 2,3 Kilometer langen Pfad zum Kap werden dir die Motive förmlich zufliegen. Und das Schönste daran: Dein Auto kann währenddessen gemütlich auf dem Parkplatz bleiben.

Als Landschafts- und Naturfotografie-Liebhaberin habe ich meine Kamera auf dem Weg zur Steilküste kaum aus der Hand gelegt. Die weiten Felder mit ihrer Mischung aus Wildblumen, Gräsern und Sträuchern sind so schön! Und dann sind da natürlich die drei charakteristischen Türme: der Peilturm, der Schinkelturm und der Leuchtturm. Sie begleiten dich, während du immer weiter in die Landschaft eintauchst und sie dich mit jedem Schritt ein Stück mehr an dich binden.

Schinkelturm und Leuchtturm
Brombeerblüten

Für mich war der Peilturm der heimliche Star des Trios. Mache unbedingt einen Abstecher dorthin. Es gibt eine Aussichtsplattform, die dir einen grandiosen Blick über Wittow und die Ostsee eröffnet. Und das Beste: Danach kannst du einen Kaffee in dem kleinen Café vor Ort genießen. Bei meinem Besuch war leider beides geschlossen, aber bei dir könnte das Timing besser sein!

Nicht zu vergessen sind die beiden anderen Türme. Der Schinkelturm hat ebenfalls eine Aussichtsplattform, die sicher auch tolle Panoramafotos ermöglicht. Und wenn du dich von den Türmen lösen kannst, warten neue Fotomotive auf dem Wanderweg zur Steilküste auf dich. Durch einen kleinen Waldabschnitt gelangst du zu einem Aussichtspunkt, der dich mit einem offenen Blick über das Meer belohnt. Du kannst sogar bis zur nördlichsten Spitze Rügens schauen.

Aber sei vorsichtig: Es kommt leider immer wieder zu Abbrüchen der Steilküste, sodass manche Wege gesperrt sind. Ich konnte zum Beispiel nicht den Weg zum Fischerdorf Vitt nehmen. Achte also immer auf die Schilder.

Kap Arkona ist wirklich mehr als nur ein Ausflugsziel. Es ist eine kleine fotografische Entdeckungsreise.

Peilturm
Disteln

Foto-Tipps

Es ist eine Kunst für sich, die majestätischen Türme am Kap Arkona ins rechte Licht zu rücken. Dabei sind es oft spontane Entscheidungen, die ein Bild besonders machen. Bei meinem Besuch habe ich mich dafür entschieden, den Schinkelturm und den Leuchtturm, die sonst meistens im Rampenlicht stehen, weit in den Hintergrund zu setzen. Ich wollte die wunderschöne Landschaft in den Vordergrund stellen, ihr mehr Bühne bieten und den Blick auf Details lenken.

Der Peilturm hingegen hat meine ganze Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Er ist schlichter als seine Nachbarn und gerade diese Zurückhaltung wollte ich hervorheben. Ich habe mich daher entschieden, den Peilturm scharf, aber weiter im Hintergrund abzubilden. Die Unschärfe im Vordergrund gibt dem Feld eine weiche Textur und lässt den Turm auf subtile Art hervorstechen.

Das Licht war an diesem Tag eher gedämpft, was durch den stark bewölkten und grauen Himmel bedingt war. Das war sehr vorteilhaft für die Nahaufnahmen der Natur, weil die Schatten sehr sanft waren. Auf den Landschaftsaufnahmen sorgte der dunkle Himmel für eine dramatische Stimmung – aber ich finde, beides hat seinen Reiz.

Ich konnte mich oft kaum entscheiden, welches Motiv ich zuerst festhalten sollte – der frische grüne Brombeerstrauch, der mir gleich zu Beginn des Weges aufgefallen war oder die violetten Disteln am Wegrand – noch weit entfernt von der Steilküste. Diese beiden Naturmotive sind wunderbare Beispiele dafür, wie das diffuse Licht den Bildern einen besonders harmonischen und weichen Ausdruck verleihen konnte.

In der Nachbearbeitung habe ich den Weißabgleich der Fotos von den Türmen etwas wärmer eingestellt und die Blautöne entsättigt, um die kühlen Töne auszugleichen. Außerdem habe ich darauf geachtet, dass die Gelbtöne nicht zu dominant wurden und habe diese daher auch etwas reduziert.

Blick von der Steilküste

Dann kam der Moment, auf den ich gewartet hatte – die Sicht auf das unendliche Meer vom Aussichtspunkt der Steilküste. Dieses weitläufige Panorama war atemberaubend. Aber ich muss zugeben, manchmal wirken diese weitläufigen Meeresbilder mit Horizont auf mich ein bisschen zu allgemein, zu austauschbar. Deshalb habe ich mich entschieden, das Bild ein wenig anders zu gestalten: Gräser, die sanft im Wind wehen, bilden den Vordergrund und das weite Meer dient als stimmungsvoller Hintergrund. Auf diese Weise entsteht ein Bild, das eine Geschichte erzählt, die über das bloße Meer hinausgeht. Ganz oben im Beitrag findest du noch ein ähnliches Bild im Hochformat.

Also, Kamera einpacken und los geht’s zum Kap Arkona!


Hof Baldereck in Glowe

Auf meiner Entdeckungsreise auf Rügen stieß ich zufällig während einer Fahrt über die Halbinsel Jasmund auf den Bio-Hof Baldereck. Ein wirklich besonderes Fleckchen Erde.

Als ich auf den Hof der Familie Sorge kam, sah ich sofort die vielen Möglichkeiten für stimmungsvolle Fotos. Die Atmosphäre war sehr entspannt und freundlich und ich konnte es kaum erwarten, meine Kamera herauszuholen. Es fühlte sich so an, als hätte ich einen ganz besonderen Ort auf dem Land entdeckt.

Eine der Besonderheiten, die ich dort entdeckt habe, waren die köstlichen Backwaren aus dem Holzofen. Der Bio-Hof Baldereck ist bekannt für seine bio-zertifizierten Brote und Kuchen, die sogar vom renommierten Magazin Feinschmecker ausgezeichnet wurden. Ein Tipp: Mit einer Vorbestellung sichert man sich ein frisches Sauerteigbrot, ein knuspriges Baguette oder duftende Brötchen. Was mich persönlich sehr begeistert hat, waren die hausgemachten Kuchen. Der Zitronen-Lavendel-Kuchen und der Streusel-Obst-Kuchen waren einfach ein Gedicht.

Gartenplatz
Zitronen-Lavendel-Kuchen

Diese kulinarischen Schätze habe ich im charmanten Hofladen direkt auf dem Tresen entdeckt. Der angeschnittene Zitronen-Lavendel-Kuchen sah so lecker aus, dass ich ihn gleich fotografiert habe. In den schönen rustikalen Holzregalen findest du auch die gebackenen Brote, Gemüse aus eigenem Anbau und kleine, selbstgemachte Köstlichkeiten wie Marmeladen oder Chutneys.

Auf einem der alten Holztische im Garten sah ein Stück von dem Zitronen-Lavendel-Kuchen einfach zu gut aus. Auch das Gewächshaus, dicht bewachsen und voller Leben, zog meine Linse magnetisch an.

Wilder Garten, alte Obstbäume und Gewächshaus

Foto-Tipps

Beim Durchstreifen des Gartens habe ich besonders die alten Obstbäume, den wilden Garten und das Gewächshaus ins Herz geschlossen. Eine meiner Lieblingsaufnahmen entstand, als ich all diese Elemente zusammenbrachte. In der Nachbearbeitung habe ich die Helligkeit der Rasenfläche etwas reduziert, da sie durch ihre Intensität zu viel Aufmerksamkeit auf sich zog und so die Harmonie des Bildes gestört hat. Dieser kleine Anpassungsschritt half dabei, den Fokus wieder auf die Hauptmotive zu lenken.

Bei meiner Aufnahme des weißen Gartentischs ergab sich eine ähnliche Situation: Die hellen Weißtöne lenkten vom restlichen Motiv ab. Daher reduzierte ich in der Nachbearbeitung die Helligkeit dieser Bereiche, was das gesamte Bild harmonischer und ausgeglichener wirken ließ.

Ein wundervoller Effekt, den ich oft nutze und auch auf dem Hof beobachten konnte, war das sogenannte „Dappled Light“ – geflecktes Licht, das durch die Bäume auf den Holztisch mit dem Kuchenteller fiel. Das Erzeugen dieser Muster von Licht und Schatten ist eine Kunst für sich, bei der es darauf ankommt, die perfekte Fläche zu finden, auf der die beiden Elemente harmonisch miteinander aussehen und das Motiv nicht unschön bedecken.

Bei einer Gegenlichtaufnahme der Baumblätter gegen den Himmel ergab sich für mich eine kleine Herausforderung in Lightroom: Das grelle Licht und das intensive Grün wirkten zu dominant. Durch das Reduzieren der Sättigung und Luminanz in den HSL-Einstellungen konnte ich diese Elemente aber gut abmildern. Das Ergebnis war ein harmonischeres Bild, das sich nun besser in die gesamte Serie einfügte.

Gegenlichtaufnahme unter einem Baum
„Dappled Light“

In dem kleinen Hofladen habe ich mit meinem 23-mm-Objektiv (entspricht 35 mm im Vollformat) fotografiert. Für Nahaufnahmen von dem leckeren Kuchen auf dem Tresen war die Linse ideal für die kurze Distanz in dem engen Raum. Wenn du jedoch einen breiteren Blick auf den gesamten Laden einfangen möchtest, wäre ein ein Objektiv mit größerem Weitwinkel die bessere Wahl gewesen. Achte darauf, in dunkleren Räumen die ISO-Zahl zu erhöhen, um eine korrekte Belichtung zu gewährleisten.

Mein letzter Tipp: Frag immer nach, ob du fotografieren darfst, wenn du dich auf privatem Grund befindet. Erkläre kurz, was du vorhast – in meinem Fall, die Bilder für meinen Blog zu nutzen – die meisten Menschen sind offen dafür und es ergibt sich oft ein nettes Gespräch.

Der Hof Baldereck ist wirklich ein richtiger Geheimtipp. Mit seiner freundlichen Atmosphäre bringt der Bio-Hof Baldereck für mich den Charme des ländlichen Rügen sehr schön zum Ausdruck. Also schnapp dir deine Kamera und gehe auf Entdeckungsreise!


Fisherman‘s Futterkutter in Glowe

Am Hafen 1 in Glowe liegt eine echte Fotoperle: Der Fisherman’s Futterkutter. Das ist kein normaler Imbiss, sondern ein alter, charmant umgebauter Kutter. Hier zaubern Annemarie und Thomas Peters superleckere Fischbrötchen mit Räucherfisch und hausgemachten Fischmarinaden. Dazu gibt’s auch eine Auswahl an erfrischenden Getränken.Was das Ganze noch besser macht, ist die Möglichkeit, dein eigenes Fischbrötchen zu kreieren. Statt einer festgelegten Speisekarte hat der Futterkutter ein „Baukastenprinzip“ im Angebot. Du entscheidest, welche Fischsorte, welches Brötchen und welche Marinade du willst – das ergibt ein individuelles Kunstwerk zum Genießen und Fotografieren!

Futterkutter und sein freundlicher Inhaber bei der Arbeit

Am Fisherman’s Futterkutter in Glowe kannst du auch die gemütliche Hafenatmosphäre und den alten Charme des Kutters einfangen.

Aber das waren noch nicht alle Fotogelegenheiten. Thomas Peters hat mich netterweise ins Innere des Steuerhauses gelassen. Dort fand ich eine alte Seekarte und ein Exemplar von Jack Londons „Der Seewolf“. Diese und viele weitere Details ergaben schöne Motive für authentische Fotos.

Am Hafen 1 in Glowe vor dem Futterkutter
Stremellachs im Roggenbrötchen mit Honig-Senf-Marinande

Foto-Tipps

An Häfen zu fotografieren mag ich sehr, weil es dort einfach so viel zu gucken gibt! Manchmal kann mich die Menge an Details allerdings auch überwältigen. In solchen Momenten versuche ich mich auf ein Hauptmotiv zu konzentrieren und erst einmal viel Platz darum zu lassen. Den Bildausschnitt kann ich in der Nachbearbeitung immer noch verkleinern. Falls dann noch Elemente stören, entferne ich sie mit dem Reparatur-Werkzeug. Wie zu Beispiel bei dem Kutter-Foto im Hochformat. Ein kleiner, aber wirksamer Tipp: Kneif mal die Augen zusammen und schau, was dich ablenkt. Das hilft sowohl beim Fotografieren als auch bei der Nachbearbeitung, den Fokus auf das Wesentliche zu lenken.

Wenn du Gesamtaufnahmen eines Motivs planst, ist es hilfreich, verschiedene Positionen auszuprobieren und sowohl im Hoch- als auch im Querformat zu fotografieren. Gleich zu Beginn gelang mir eine gute Aufnahme des Kutters im Hochformat. Obwohl ich keine Querformat-Version aufgenommen hatte, änderte ich in der Nachbearbeitung das Format. Überraschend wurde im Hochformat ein charmantes Detail deutlich: Der freundliche Inhaber, mitten bei der Arbeit.

Das kleine Steuerhaus
Must-Haves auf See: Seekarte und „Der Seewolf“ von Jack London

Noch ein kleiner Tipp für ein schönes Fischbrötchen-Foto: Suche dir an sonnigen Tagen unbedingt einen schattigen Platz, um überbelichtete Stellen zu vermeiden. Und denk daran, etwas Abstand zu halten, damit das Brötchen appetitlich wirkt. Wenn du es „mit Hand“ fotografierst, sorge für einen ruhigen Hintergrund, etwa einen dunklen Pullover, wie auf diesem Foto.


Schaprode

Auf meiner Reise durch den Nordwesten von Rügen entdeckte ich Schaprode, ein charmantes Dorf in der Nähe der Insel Hiddensee. Hier verkehren regelmäßig Fähren zur beliebten Nachbarinsel, was dem Ort eine besondere Atmosphäre verleiht.

Ein Spaziergang durch das Dorf führt dich zu Schillings Gasthof und Hofladen. Eine wunderbarer Ort für alle Feinschmecker:innen, die Wert auf regionale Produkte legen. Dort habe ich das köstliche Fleisch probiert, das von Rindern stammt, die auf der Insel Öhe weiden. Stell dir vor, wie die Rinder das salzige Gras der Wiesen und die frische Ostseeluft genießen – das verleiht ihrem Fleisch einen einzigartigen Geschmack.

Schillings Hofladen, direkt an einer Ecke des Dorfes gelegen, ist ein schönes Fotomotiv. Die dunklen Bäume entlang der Straße und der hölzerne Dachturm der St.-Johannes-Kirche im Hintergrund schaffen eine gemütliche und dörfliche Atmosphäre.

Schillings Hofladen und Gasthof

Meine Entdeckungsreise führte mich weiter zum nahegelegenen Eishafen. Dort entdeckst du viele köstliche Eissorten. Der Eisladen ist klein und sehr fotogen. Ich hätte ein Bild von einem Eis in der Hand machen sollen – vielleicht ist es ja ein gutes Fotomotiv auf deiner Reise nach Rügen.

Ein kurzer Spaziergang entlang der Langen Straße führt zum Wasser und ermöglicht dir einen spannenden Blick auf die Insel Öhe. Mit der Ostsee im Vordergrund und der Insel im Hintergrund bieten sich hier tolle Fotomöglichkeiten. Eine kleine Bank lädt zum Verweilen ein – der perfekte Ort, um dein Eis zu genießen.

Am Yachthafen von Schaprode kannst du das ruhige Treiben der Segelboote beobachten und vielleicht sogar einige davon fotografieren.

Noch ein letzter Tipp für ein gutes Fotomotiv in Schaprode, wenn du es farbenfroh magst: Achte auf deinem Spaziergang entlang des Hafenwegs auf das reetgedeckte Häuschen mit dem bunten Bauerngarten.

Insel Öhe

Foto-Tipps

Das Foto von der Straßenecke, an der Schillings Hofladen liegt, war eine kleine Herausforderung für mich. Ich bin kurz auf die Straße gesprungen, um die gesamte Szene mit meinem 23mm-Objektiv (Vollformat 35mm) einfangen zu können. Eigentlich war der Bildausschnitt noch größer, aber durch die vielen Straßenschilder drumherum wirkte das Bild zu unruhig. Eines der Straßenschilder habe ich mit dem Reparatur-Werkzeug in Lightroom entfernt – es zog einfach zu viel Aufmerksamkeit auf sich.

An dem Sommertag war es verhältnismäßig kühl, der Wind wehte heftig und dunkle Wolken verdeckten den Himmel. Auf dem Foto der Insel Öhe wird das besonders sichtbar. Aber ich mag den dramatischen Himmel und das aufgewühlte Meer im Kontrast zur ruhigen Insel. Und die Farben wirken lebendig und intensiv – das kam sicherlich durch den heftigen Regenschauer, den es kurz zuvor gab. Um dem Bild mehr Tiefe zu verleihen, habe ich den alten Holzsteg vorne mit in den Bildausschnitt aufgenommen, indem ich in die Hocke gegangen bin.

Yachthafen
Eishafen

Beim Eishafen hatte ich ursprünglich vor, eine Frontalaufnahme mit der Ladentheke im Bild zu machen. Doch es standen zuviele Leute davor, sodass ich ein anderes charmantes Detail eingefangen habe: das kleine Häuschen mit seinen roten Dachziegeln, dem verzierten Mauerwerk und dem runden „Eishafen-Badge“ unter dem Giebel mit der saftig grüne Hecke im Vordergrund.

Einen kleinen Glücksmoment hatte ich am Yachthafen. Das Foto mit dem wunderschönen Segelboot aus Holz entstand zum Abschluss meiner Tour, als der Himmel anfing, aufzuklaren. Damit das Wolkenbild besser zu den anderen Bildern passt, habe ich den Himmel dunkler gemacht. Das geht sehr gut mit dem Masken-Werkzeug „Himmel auswählen“. Die Lichter habe ich auf -100 gestellt – so fügt sich das Bild besser in die ganze Serie ein.


Am Markt in Putbus

Das kleine Städtchen Putbus liegt im Südosten der Insel Rügen und ist wirklich ein besonderer Ort. Stell dir vor, du schlenderst durch die ruhigen Straßen, wo klassizistische, strahlend weiße Gebäude eine eindrucksvolle Kulisse bilden. Was mir sofort auffiel, waren die prachtvollen Rosenstöcke, die sich wie ein roter Faden durch das Stadtbild ziehen – kein Wunder, dass Putbus auch die „Stadt der Rosen“ genannt wird.

Während meines Spaziergangs rund um den Markt war ich fasziniert von den vielen kleinen Details, die jede Ecke zu etwas Besonderem machen. Ein Highlight war für mich der charmante Bioladen Kornrade in einem kleinen weißen Eckhäuschen am Markt 9. Mit den roten Rosen vor dem Eingang und dem gemütliche Plätzchen daneben, ergab das ein schönes Fotomotiv.

Kleiner Bioladen am Markt
Wilder Vorgarten

Nimm dir auch die Zeit, die August-Bebel-Straße entlang zu schlendern. Hier warten prächtige Rosen in verschiedenen Farben, wunderschön verzierte Eingangstüren und unerwartete Details wie ein wilder Vorgarten auf dich, der mir erst beim zweiten Hinsehen aufgefallen ist.

Ich bin mir sicher, dass es in Putbus noch viele weitere Fotomotive zu entdecken gibt – es lohnt sich, die Stadt auf eigene Faust zu erkunden.

Foto-Tipps

Auf meiner Mini-Fototour in der Nähe des Marktes in Putbus auf Rügen wurde mir schnell klar: Diese charmante Stadt und das Mittagslicht, das die weißen Hausfassaden zum Leuchten brachte, sind eine heftige Mischung. Einige Schatten hier, ein paar Kontraste da – eine echtes Geduldsspiel war das!

Um die Balance zu halten, hab ich meine Bilder ein kleines Stück unterbelichtet, um so die leuchtenden Bereiche nicht zu überstrahlen. Und später am Rechner habe ich den Innenraum des niedlichen Bioladens aufgehellt, um die kleinen, feinen Details hervorzuholen.

Rosenstöcke in Putbus
Zarte Rose im Schatten

Du fragst dich vielleicht: Wie finde ich in solchem Licht gute Motive? Meine Strategie: Entweder ich suche nach Wegen, die starken Schatten und Kontraste in meine Bilder zu integrieren, oder ich halte Ausschau nach Motiven im Schatten, wo das Licht gleichmäßiger und weicher ist. Probier’s einmal aus. Du wirst sehen, wie spannend das sein kann!

Für ein schönes Foto lohnt es sich immer, ein bisschen zu experimentieren. Spiele mit verschiedenen Blickwinkeln und Positionen und schau genau hin, wie sich die Schatten auf deinem Motiv verändern. Das habe ich beim Fotografieren des Bioladens gemacht. Und bei dem Rosenstock vor der Tür hatte ich Glück und fand recht schnell einen guten Winkel.

Ein letzter Tipp: Lass dich von unerwarteten Motiven überraschen! Ein wilder Vorgarten, den ich zuerst übersehen hatte, wurde durch einen engeren Bildausschnitt ein schönes Bild. Mit den immer besser werdenden Kameras und der Fülle an Pixeln, die wir heutzutage zur Verfügung haben, sind starke Verkleinerungen viel besser möglich.

Ich hoffe, diese Tipps helfen dir dabei, deine eigene fotografische Entdeckungsreise in Putbus zu starten.


Klangpavillon in Sellin

In der Nähe des Südstrands von Sellin, umgeben von grünen Kiefernbäumen, findest du einen echten Geheimtipp: den Klangpavillon. Dieser Ort ist nicht nur der perfekte Platz, um die Seele baumeln zu lassen, sondern bietet auch viele schöne Fotomotive. Mit chilliger Hintergrundmusik und Möbeln aus wiederverwendeten Paletten strahlt die Beachbar unter freiem Himmel eine gelassene Atmosphäre aus, die du unbedingt festhalten solltest.

Das heimelige Gartenhäuschen aus Holz zusammen mit dem eigentlichen Pavillon bilden ein tolles Motiv und spiegeln die entspannte Stimmung dieses Ortes am Strand wider. Die Hochbeete, in denen die Gewürzkräuter für die köstlichen Speisen wachsen, zeigen, wie stark der Klangpavillon mit der Region und der Natur verbunden ist. Hier wird Wert auf Lokalität und Nachhaltigkeit gelegt – ein Leitmotiv, das du in jedem Winkel des Klangpavillons spüren und natürlich auch fotografieren kannst.

Blick auf den Klangpavillon
Meerblick

Versuche unbedingt einige Detailaufnahmen von den leckeren Snacks und Bio-Getränken zu machen – die rustikalen Palettentische und ein bisschen Sand im Anschnitt ergeben einen schönen Hintergrund, wodurch du das Gefühl eines Strandurlaubs sehr schön einfangen kannst.

Ein weiteres tolles Motiv ist eine Strandszene mit zwei Palettenstühlen und einem Tisch nahe des Strandübergangs, mit dem weiten Meer im Hintergrund. Gut für eine ruhige, stimmungsvolle Aufnahme. Der Pavillon umgeben von den grünen Kiefern eignet sich sehr gut, um die gesamte Atmosphäre des Ortes einzufangen.

Hochbeete
Handgemachte Pizza

Foto-Tipps

Nachdem ich mir im Klangpavillon etwas bestellt hatte, nutzte ich die Wartezeit, um das Gelände zu erkunden. Besonders ins Auge fielen mir die Hochbeete, die einen großartigen Startpunkt für Aufnahmen darstellen. Sie ermöglichen eine beeindruckende Perspektive auf das Gartenhäuschen und den Pavillon und die umliegenden Bäume schaffen einen natürlichen Rahmen. Hierbei ist es wichtig, die Kamera gerade zu halten und genug Abstand zum Motiv zu halten, um stürzende Linien zu vermeiden.

An der Sitzgelegenheit am Strandübergang, umgeben von Ostsee und Dünengras, rate ich dir, in die Hocke zu gehen. Durch Anpassung der Kamerahöhe und -position, sorgst du dafür, dass die Wasserfläche mehr Raum im Bild einnimmt. Während du nach der passenden Kameraposition suchst, behalte dein Hauptmotiv im Auge, um sicherzustellen, dass es immer noch gut im Bild positioniert ist. Durch diese Technik sorgst du dafür, dass das Bild eine ausgewogene, harmonische Komposition erhält, die beim Anschauen direkt in die Szenerie hineinzieht.

Mein Pizza-Foto war nicht perfekt – es war etwas unscharf und der Raum um das Motiv hätte größer sein können. Ich mag es trotzdem und es erinnert mich an den Moment. Die Herausforderung bei solch einem „Flatlay“ besteht darin, die Kamera stabil zu halten, während man sich über den Tisch beugt. Hier ist eine kurze Verschlusszeit dein Freund, um die Bildschärfe zu erhalten und Verwacklungen zu vermeiden. Eine weitere Technik für schärfere Bilder ist die Verwendung einer mittleren Blende. Mit einer Blende von etwa f/5.6 erhältst du eine größere Schärfentiefe, wodurch mehr von der Pizza im Fokus sein wird.

Pavillon unter Kieferbäumen

Der rustikale und niedrige Palettentisch eignet sich gut für Flatlay-Aufnahmen. Mit einem Weitwinkelobjektiv und genügend Abstand fängst du mehr von der Umgebung ein, wodurch dein Bild lebendiger wird. Denk daran: Nicht jedes Foto muss perfekt sein, um eine Stimmung und ein Gefühl zu transportieren.

Um die gesamte Atmosphäre einzufangen, ist es meiner Ansicht nach nicht zwingend notwendig, jeden einzelnen Aspekt des Ortes in einer Gesamtaufnahme darzustellen. Oft wirken Bilder, auf denen viele Menschen zu sehen sind, unruhig und sie können auch rechtliche Schwierigkeiten hervorrufen. Zumindest, wenn du die Bilder veröffentlichst. Ich fand, dass der Pavillon und die Kiefern die charakteristischsten Elemente an diesem Ort waren, daher entschied ich mich für eine Aufnahme dieser beiden Elemente. Durch die Vogelperspektive konnte ich den Kontext und die Atmosphäre des Ortes einfangen, ohne die Privatsphäre der Menschen zu stören. Später korrigierte ich noch die Perspektive in Lightroom.

Also, genieße die Momente hinter der Linse und die feine Brise um dich herum!


Resümee

Rügen, mit all seinen Ecken und Kanten, hat mich auf meiner Fototour immer wieder neu inspiriert. Von den beeindruckenden Leuchttürmen und der wunderschönen Natur am Kap Arkona bis zu den prachtvollen Rosen in Putbus – jedes Motiv hatte etwas zu erzählen. Ich fühlte das schöne Landleben auf dem Hof Baldereck in Glowe und genoss die Ruhe und Gelassenheit in Schaprode. Und im Klangpavillon in Sellin hat sich die Strandkulisse besonders bei mir eingeprägt.

Wilde Landschaft am Kap Arkona

Es gibt noch so viele weitere tolle Fotospots auf Rügen zu entdecken. Ich hoffe, dass meine Tipps dir auf deiner Reise helfen und freue mich darauf, die Geschichten zu hören, die du von Rügen mit nach Hause bringst.

PS: Alle Fotos in diesem Artikel habe ich mit den Norden Presets bearbeitet.

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