Ein Flatlay ist sachlich betrachtet ein Foto von Dingen, die auf einer flachen Oberfläche arrangiert sind und direkt von oben fotografiert wurden. Es ist kein Wunder, dass diese Motivart so beliebt ist. Denn die Perspektive hat etwas Beobachtendes und lädt zum Entdecken ein. Das Fotomotiv eignet sich daher hervorragend, um eine kleine Geschichte aus deinem Alltag zu erzählen. Zum Beispiel darüber, wie du arbeitest, was dich inspiriert oder was du wertschätzt. Hier sind 7 Tipps, wie du mit deinem Smartphone ein authentisches und natürliches Flatlay machst.
Erzähle eine persönliche Geschichte
Halte als erstes Ausschau nach persönlichen und schönen Details, und Momenten, die gerade um dich herum passieren und über die du mit deinem Flatlay eine Geschichte erzählen könntest. Vielleicht sitzt du gerade am Schreibtisch oder auf dem Sofa und trinkst eine Tasse Tee. Um dich herum stehen Dinge, die du für die Arbeit brauchst, die du selbst hergestellt hast oder dich inspirieren. Deine Werkzeuge, ein Blumenstrauß, ein neues Buch, etwas Leckeres zu essen. Es geht um die kleinen Details, die in deinem Alltag eine Rolle spielen. Notiere dir in Stichworten, was du siehst und beschreibe die Stimmung.
Mögliche Themen für dein Storytelling:
- Aktuelle Arbeit an einem Projekt oder Produkt
- Morgenroutine zu Hause
- Pause oder Freizeit (Spaziergang, Teetrinken, Meditieren)
- Neue Dinge oder Empfehlungen (Bücher, Tools, Accessories)
- Frühstück, Mittag, Abendessen
Erstelle ein Moodboard
Falls es dir schwerfällt, ad hoc eine gute Bildszene zu finden, erstelle ein Moodboard. Es hilft dir dabei Inspiration oder sogar ein Thema zu finden und deine Geschichte zu visualisieren. Erstelle zum Beispiel eine „geheime“ Pinnwand auf Pinterest, um Fotoideen für dein Foto zu sammeln. Nutze für deine Suche zum Beispiel den Begriff „Flat Lay“ — auch in Kombination mit deinem Thema. Oder „Fotoideen“ + „Thema oder Ort deines Flatlays“. Oder suche konkret nach einer Stimmung wie „gemütlich“. Schau dir genau an, wie die Bilder gemacht sind, welcher Hintergrund zu sehen ist und welche Gegenstände/Farben zu sehen sind. Beziehe auch Instragram in deine Suche mit ein. #flatlay
Wähle einen Hintergrund aus
Für die Bildszene deines Flatlays brauchst du eine flache Oberfläche als Hindergrund.
Hier ein paar Vorschläge:
- Platte deines Arbeits, Küchen- oder Couchtisches
- Bank, Stuhl oder Hocker
- Sofa oder Bett (mit Bett- oder Tagesdecke)
- Boden (Gras, Sand, Stein, Holz)
- Fensterbrett
Falls du keinen Hintergrund hast, der dir gefällt, lege zum Beispiel eine Tischdecke auf deinen Tisch oder nutze einen weißen Fotokarton.
Der Hintergrund muss nicht unbedingt das ganze Bild ausfüllen. Manchmal wirkt es lebendiger, wenn du zum Beispiel im Anschnitt den Boden oder die Sitzfläche eines Stuhls, der an deinem Tisch steht, auftauchen lässt.
Wähle die Objekte aus
Der Hintergrund ist der Schauplatz und die Gegenstände sind die Akteure in deiner Bildszene. Überlege, welches Objekt im Mittelpunkt der Geschichte für dein Flatlay stehen soll und was drumherum passiert. Welche Elemente beleben deine Szene? Wenn du eine Bildszene ganz neu gestaltest, achte bei der Auswahl der Objekte darauf, dass die Farben miteinander harmonieren und wähle lieber kleinere als größere Dinge aus, falls du die Wahl hast.
- Werkzeuge und Arbeitsmaterialien (auch einfache Dinge wie Laptop, Notizheft, Planer, Stift)
- Deine Produkte oder Dinge, die dich gerade inspirieren oder dir helfen (Buch, Blumen, Magazin)
- Essen + Trinken (Tasse Kaffee oder Tee, Stück Kuchen, Kekse, Snack)
- Serviette, Küchenhandtuch, Wolldecke
Nutze natürliches Tageslicht
Fotografiere nur mit natürlichen Licht und schalte alle künstlichen Lichquellen aus. Ein Platz in der Nähe eines Fensters eignet sich gut am Fenster. Oder draußen an einem Schattenplatz oder an einem Tag mit bedecktem Himmel. Entscheidend ist, dass dein Hintergrund nicht von direktem Sonnenlicht beleuchtet wird. Auch von oben nicht. Das führt zu unschönen und starken Lichtern und Schatten. Vermeide direktes Sonnenlicht, indem du einen weißen Vorhang vor das Fenster ziehst, die Distanz zwischen Hintergrund und Fenster vergrößerst oder deinen Hintergrund mehr in Bodennähe verlagerst. Wenn das möglich ist. Stelle dich beim Fotografieren seitlich zum Licht vor deinen Hintergrund. Deine Gegenstände werfen dann seitlich einen Schatten auf die flache Oberfläche. Schatten sind wichtig, damit dein Flatlay nicht zu flach aussieht. Falls du zu wenig Licht hast, findest du hier in meinem Artikel gute Tipps.
Fotografiere flach von oben
Die richtige Kameraposition ist der Schlüssel zu einem gelungenen Flatlay. Halte dein Smartphone parallel zu deinem Hintergrund, sodass du ganz flach von oben nach unten fotografierst. Schalte zur Orientierung das Drei-Drittel-Raster in deiner Kamera-App ein.
Positioniere dich direkt über deinem Motiv. Am besten geht das, wenn du dich auf einen Hocker oder Stuhl stellst. Achte darauf, dass du dich hoch genug über deinem Flatlay befindest. Ist die Distanz zu gering, kann es zu unschönen Verzerrungen der Objekte im Bild kommen.
Fotografiere mit deiner Weitwinkel-Kamera, wenn du eine größere Szene aufnehmen möchtest. Das ist in der Regel die Standard-Kamera deines Handys. Nutze für eine Detailaufnahme die Kamera mit dem Tele- oder Normalobjektiv.
Ein Stativ ist kein Muss, aber ein großer Pluspunkt für die Flatlay-Fotografie. Mir hilft es dabei, mein Flatlay in Ruhe zu komponieren, weil die Bildeinstellung immer gleich bleibt und ich die Hände die ganze Zeit frei habe. Du benötigst ein Stativ mit einer horizontal ausziehbaren Mittelsäule, an dem du dein Handy in einer Halterung befestigst und parallel zum Set ausrichten kannst. In diesem Artikel erfährst du mehr über das Fotografieren mit Smartphone und Stativ.
Gestalte dein Flatlay
Wenn du eine Bildszene ganz neu kreierst, frage dich: Wie würde es jetzt hier in diesem Moment bei mir aussehen, wenn ich gerade ein Buch lese, ein Croissant gemütlich unter einer Decke genieße oder gerade meinen Schreibtisch nach der Arbeit verlassen habe? Fange damit an, den Gegenstand ins Bild zu holen, der die Hauptrolle spielen soll. Als nächstes kommen ein paar kleinere Dinge hinzu. Häufig sehen 3 Elemente zusammen harmonisch aus. Größere Gegenstände wirken oft besser, wenn du sie am Rand etwas abgeschnitten im Bild positionierst. Schaue ab und zu auf den Live-View der Kamera-App und positioniere deine Props auf den sich kreuzenden Linien des Rasters. Bildtiefe erzeugst du zum Beispiel, indem du Dinge aufeinander legst. Orientiere dich auch an den Bildern auf deinem Moodboard.
Wenn du bereits eine Bildszene vor dir hast, schaue, ob du etwas verändern kannst, um den Ausdruck zu stärken. Indem du Dinge entfernst, andere hinzunimmst oder anders positionierst. Wichtig ist am Ende, dass das Bild „nach dir“ aussieht.
Ein guter Gedanke
Damit du nicht jedes Mal wieder neu überlegen musst, schau dich bei dir an deinem Arbeitsort oder zu Hause einmal in Ruhe um und mache dich mit dem Blick durch deine Smartphone-Kamera auf die Suche nach flachen Oberflächen, die sich für ein Flatlay eignen. Du musst das Rad nicht immer wieder neu erfinden. Es stärkt den Wiedererkennungswert deiner Fotos, wenn du Dinge oder Hintergründe wiederholt auftauchen lässt. Ganz wichtig: drücke auch zwischendurch auf den Auslöser, verbessere den Ausschnitt oder schiebe die Dinge hin und her, bis ein Bild für dich entsteht.
Schreibe einen Kommentar