Die Salzwiesen am Westerhever Leuchtturm im Herbst

Hinter dem Deich von Westerhever an der Nordsee liegen die Salzwiesen. Sie bilden den Übergang zwischen Land und Meer. An diesem Ort kommt es mir machmal so vor, als wäre ich zu einem anderen Stern gereist.

Blick vom Deich auf die Salzwiesen bis hin zum Meer

Die Nordseeregion rund um St. Peter-Ording ist mir vertraut, da ich in meiner Kindheit viele Sommer hier verbracht habe. Die weiten Strände, die wilden Nordseewellen, der Geruch der Kiefernbäume — all das hat mich sehr geprägt. Noch heute fahre ich sehr gerne dort hin, um von der großen Stadt ein wenig abzuschalten. Wir machen dann meistens einen Ausflug zum Westerhever Leuchtturm, dem Wahrzeichen der Nordsee-Halbinsel Eiderstedt. Wie auch dieses Jahr im Herbst. Der Wanderweg dorthin führt mitten durch die Salzwiesen, einem Lebensraum für unzählige Pflanzen- und Vogelarten, der einzigartig ist und mich schon immer fasziniert hat.

Salzwiesen werden als periodisch oder unregelmäßig überflutete Bestände krautiger Pflanzen bezeichnet. Der schlickige Boden und das Wasser dort, welches über die Priele zu und ablaufen kann, sind extrem salzhaltig. Alle Pflanzen, die dort wachsen, sind an diese Bedingungen bestens angepasst.

Oben auf dem Deich von Westerhever bleibe ich gerne für einen Moment stehen, halte inne und schaue hinunter auf die Salzwiesen bis ganz nach hinten zum Meer. Als wunderschön würde ich die Landschaft von hier aus nicht bezeichnen. Statt an eine liebliche Ringelblumenwiese erinnert mich dieser Ort eher an ein unbekanntes fremdes Land aus einem Science-Fiction-Film. Die Schönheit liegt eher im Detail. Ich meine zum Beispiel die schmalen langen Priele, deren meist geradliniger Verlauf von den kleinen Brücken aus gut zu erkennen sind.

Der Wegesrand ist charakteristisch für seine kargen rissigen Böden, auf denen man die Strandsode, eine typische Pflanze der Region, aus der Nähe betrachten kann (Bild ganz oben). Im Herbst färben sie sich dunkelrot- violett, was sehr schön aussieht.
Besonders mag ich die sogenannte Portulak-Keilmelde. Das schimmernde Grün ihrer Blätter hat Ähnlichkeit mit dem der Eukalypten — als ich sie in diesem Herbst fotografierte, hatten einige ihrer Blätter einen matten Kupferton angenommen. All die erdigen Farben zusammen mit den typischen Herbsttönen ließen mein Fotografenherz höher schlagen.

Ein Ausflug zu den Salzwiesen in Westerhever ist für mich jedes Mal, egal zu welcher Jahreszeit, wie eine Reise in eine andere Welt, in der es nur mich und die Natur gibt.

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