Die Art und Weise, wie wir die Farben und Kontraste in unseren Bildern verfeinern, ist ein wichtiger Bestandteil unseres eigenen Bearbeitungsstils. Denn durch sie drücken wir in unseren Fotos ein Gefühl aus, das sie nach „uns“ aussehen lässt.
Eine sehr gute Grundlage für unser Color Grading sind hochwertige Presets, mit denen wir unseren Fotos einen professionellen Farblook verleihen.
Wie du vielleicht schon festgestellt hast, reicht ein „Klick“ auf das Preset deiner Wahl nicht aus, um einen einheitlichen Farblook für alle deine Fotos zu erreichen. Ich zeige dir, wie du in drei Schritten dieses Problem in den Griff bekommst.
1. Verfolge einen konsistenten Aufnahmestil
Ein heller und natürlicher Farblook entsteht nicht erst in der Bildbearbeitung, indem du einfach ein Preset anwendest, den Kontrast verringerst und die Helligkeit stark erhöhst. Es gibt zwei Schlüsselaspekte, die du beim Fotografieren berücksichtigen solltest, um einen konsistenten Farblook für deine Fotos zu erzielen:
1. Licht:
In meinen Fotos spielt vor allem das weiche Licht eine Hauptrolle. Ich mag es, wie es Szenen gleichmäßig ausleuchtet, ohne harte Schatten zu erzeugen. Weiches Licht kann in vielen unterschiedlichen Situationen auftreten, zum Beispiel draußen bei bewölktem Himmel oder im Schatten. Drinnen sorgt ein Platz nahe eines Fensters für eine subtile und diffuse Beleuchtung.
Es gibt Fotograf:innen, die nur in speziellen Lichtsituationen Bilder machen, wie zum Beispiel in der Golden Hour.
Mein Tipp: Achte bei der Aufnahme bereits auf das Licht und dessen Qualitäten. Weiches Licht hilft dir, deinen Bildern von Anfang an einen konsistenten Farblook zu geben. Die Hauptsache ist, du findest deinen eigenen Stil und das Licht, mit dem du dich am wohlsten fühlst und das deine Bilder zum Strahlen bringt.
2. Farben:
Das Motiv und die Umgebung, in der du fotografierst, spielen eine entscheidende Rolle für die Farbgestaltung deines Bildes. Hellere Farben reflektieren das Licht und lassen das Bild insgesamt heller wirken, während dunklere Farben das Licht absorbieren und dem Bild eine tiefere, satte Stimmung verleihen können.
Überlege dir also, welche Farben dominant sein sollten, welche Farbtöne – ob hell oder dunkel – deinem Bild Tiefe und Charakter verleihen und welche vielleicht nicht in deine Farbpalette passen.
Tipp:
Mache dir Gedanken über diese beiden Aspekte und überlege, ob Anpassungen in deinem Aufnahmestil zu einem stimmigeren Gesamtergebnis führen könnten.
Für einen hellen und natürlichen Look bietet sich eine helle, neutrale Umgebung mit weichem, indirektem Licht an. Wer eher den „Dark & Moody“-Look bevorzugt, sollte auf dunkle, erdige Farben in der Umgebung setzen und ein direktes, gedämpftes Fensterlicht nutzen.
2. Verwende ein Farbpreset als Basis und bleib dabei
Mit deinem Farbpreset definierst du die finale Farbpalette deiner Fotos.
Bei der Definiton eines Farblooks geht es nicht nur darum, welche Farben verwendet werden, sondern auch darum, welche Farben entfernen und abgeschwächt werden. Die Presets, die ich früher genutzt habe, erbrachten mir nie zu hundert Prozent das farbliche Ergebnis, das ich mir gewünscht hätte. Ich habe deshalb immer ein paar Einstellungen verfeinert, wie zum Beispiel die Sättigung bestimmter Farben und den Kontrast, der sich auch auf die Farbdarstellung auswirkt.
Wichtig ist, dass du deine Tweaks einmal an ein paar ausgewählten Fotos machst, die deinen Aufnahmestil repräsentieren. In Bezug auf die Belichtung, Kamereinstellungen und die Umgebung.
Spare Zeit und vereinfache deinen Workflow, indem du dein Farbpreset mit deinen Tweaks aktualisierst. Und fertig ist dein eigenes Farbpreset.
3. Bearbeite deine Fotos konsistent
Nicht immer sind unsere Bilder korrekt belichtet und oft sind das Licht und die Farben ganz anders, als wir sie haben wollen. Damit dein Farblook trotzdem konsistent bleibt, passe dein Farbpreset an die Farb- und Lichtumgebung an.
Durch eine direkte Beleuchtung sind die Schatten, Lichter und Kontraste stärker. Auch die Sättigung der Farben ist höher, als durch eine diffuse Beleuchtung. Gegenlicht bewirkt, dass der Kontrast abgeschwächt wird und die Farben etwas verwaschen aussehen.
Genauso gut kann es sein, dass in der Umgebung eine bestimmte Farbe auftaucht, die vielleicht zu stark wirkt und nicht in deine Farbpalette passt. Du kannst die Sättigung dieser einen Farbe dann reduzieren.
Es gibt viele unterschiedliche Bearbeitungsstile:
- hell oder dunkel
- warm, kalt oder neural
- kontrastreich oder kontrastarm
- geringere oder stärkere Sättigung der Farben
Überlege einmal, welchen Stil du in deine Bearbeitung verfolgen möchtest. In diesem Beitrag findest du Tipps, wie du dein Preset am besten anpasst.
Versuch darauf zu achten, dein Preset einheitlich anzupassen. Wichtig ist, dass du bei einem Stil bleibst, sodass die Helligkeit, der Kontrast und die Farben in deinem Bild konsistent aussehen.
Wenn du immer wieder an den gleichen Orten und mit ähnlichen Lichtbedingungen fotografierst, kannst du dir auch Presets für unterschiedliche Lichtszenarien anlegen. Oder du probierst es direkt mit meinen Norden Presets aus.
Die 7 Preset-Versionen erzeugen alle den gleichen Norden Farblook in einem Bild. Sie unterscheiden sich jedoch durch ihre Lichteinstellungen. Dadurch hast du die Möglichkeit auf unterschiedliche Lichtbedingungen zu reagieren und sparst dir viel Zeit bei der Anpassung. Erfahre mehr über die Anwendung in diesem Leitfaden.
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